Steiermark 2020
In der Steiermark werden sich mit Gewissheit die leichteren Weißweine der Gebietswein-Linie präsentieren. Weinfreunde können sich also auf knackig frische Welschrieslinge, Muskateller und Sauvignons freuen, die reintönige, sortentypische Frucht mit Rasse verbinden. Ebenso wie die kräftigeren Orts- und Riedenweine besitzen sie somit jene Merkmale, die sie unverwechselbar machen.
Auch in der Steiermark bedeutete das regenreiche Tiefdruckgebiet im September eine gewisse Zäsur und hatte Ernteunterbrechungen zur Folge. Wer die Nerven hatte, die Lese erst einige Zeit nach dem Regen fortzusetzen, wurde mit wunderbar sonnigen Oktobertagen belohnt, die eine perfekte Ausreifung der Trauben ermöglichten. Freilich war zu diesem Zeitpunkt eine penible Selektion – unter Inkaufnahme von Mengenverlusten – essenziell, um gesundes Traubenmaterial einzufahren. So konnten ebenjene Riedenweine eingebracht werden, die für das hohe Renommee der steirischen Weinbaubetriebe verantwortlich sind.
Besonders attraktiv und charakteristisch sollte die steirische Leitsorte Sauvignon Blanc ausgefallen sein, die naturgemäß von guter Wasserversorgung profitiert. Nach dem erwähnten Zuwarten hat auch die Burgunderfamilie sehr gutes Niveau erbracht, was für die Rieslinge im Sausal in gleicher Weise gilt. Ein wenig schwieriger dürfte es fallweise für die Muskateller werden, da das Auftreten der Kirschessigfliege mitunter eine ungewollt frühe Lese erzwang. Insgesamt könnten die steirischen Weißen somit ein Profil erreichen, wie es vergleichsweise für die gelungenen 2013er und die leider bloß in geringer Menge erhältlichen 2016er kennzeichnend war.
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