Rioja-Weine sind durch die älteste Herkunftsbezeichnung Spaniens geschützt!
Durchquert man die Pyrenäen von Frankreich kommend in Richtung Süden, erreicht man bald das Tal des Ebro, der Nordspanien in südöstlicher Richtung bis hin zum Mittelmeer durchfließt. Am Mittellauf des Ebro, ca. 50 km südlich von Pamplona, erstreckt sich auf 120 km Länge und 40 km Breite eine Region, die zu den bekanntesten Weinanbaugebieten Spaniens gehört: La Rioja. Die Region verdankt ihren Namen dem "Río Oja", einem der sieben Nebenflüsse des Ebro.
Seit dem Anbau der ersten Weinreben in Rioja sind Hunderte von Jahren vergangen, der Ursprung reicht bis ins antike Rom zurück.
Die Seele eines jeden Weines liegt in seinem Terroir, das seine Persönlichkeit, sein Wesen und seine Einzigartigkeit zeigt.
Die Qualitätsstufen
Die traditionelle, dominierende Weinbereitung wird durch langen Barrique-Ausbau geprägt. Die Reifezeiten sind Mindestvorgaben, viele Traditionsbodegas dehnen diese aber aus. Je nach Reifedauer in Fass und Flasche gibt es vier Kategorien:
Joven
Der junge Rioja (in Weiß, Rot und Rosé) trägt nur die Bezeichnung „Garantia de Origen“ und kommt schon wenige Monate nach der Lese auf den Markt. Er kann aber auch kurz im Eichenfass gereift bzw. ausgebaut sein. Diese trinkfertigen Weine sind jung zu genießen.
Der Produktionsanteil beträgt 40%.
Crianza
Die Weine müssen mindestens drei Jahre reifen, davon mindestens ein Jahr in 225 Liter Eichenfässern. Für Weißweine und Roséweine beträgt die Mindestreifezeit im Fass sechs Monate.
Eine Crianza zeichnet sich durch ein Gleichgewicht zwischen den fruchtigen (primären) Aromen und den aus dem Fass stammenden (sekundären) Aromen aus.
Der Produktionsanteil beträgt 40%.
Reserva
Weine mit einem Mindestalterungsprozess von drei Jahren, davon mindestens ein Jahr im 225 Liter Eichenfass und mindestens sechs Monate in der Flasche. Für Weiß- und Roséweine beträgt der Reifeprozess zwei Jahre, davon sechs Monate in Fässern.
Reservas sind in der Regel komplexer, da sie drei Aromatypen aufweisen: fruchtig (primär), holzig (sekundär) und gereift (tertiär), wie Tabak, Leder und Trüffel.
Der Produktionsanteil beträgt rund 15%.
Gran Reserva
Weine aus großen Jahrgängen mit einem Mindestalterungsprozess von fünf Jahren, davon zwei Jahre in 225 Liter Barriques und zwei Jahre in der Flasche. Für Weiß- und Roséweine beträgt sie vier Jahre und davon mindestens sechs Monate in Eichenfässern.
Diese Weine sind sehr komplex und weisen intensive und elegante Aromen auf.
Der Produktionsanteil beträgt nur 3%.
Weitere Einstufungen sind: Vino de Zona (Rioja Alta, Rioja Alavesa und Rioja Oriental), Vino de Municipio (144 Gemeinden), Viñedo Singular (Die geografische Lage steht in direktem Zusammenhang mit dem Terroir und wurde 2017 eingeführt).
Rebsorten
Es werden 14 rote und weiße Rebsorten angebaut, die ideal zum Terroir passen und eine Vielzahl an Möglichkeiten bieten. Im Laufe der Jahrhunderte haben erfahrene Winzer diejenigen Rebsorten ausgewählt, die sich am besten an das Klima und die Böden anpassen und gleichzeitig Weine höchster Qualität hervorbringen können.
Die wichtigste rote Rebsorte ist Tempranillo; Garnacha zeichnet sich durch Frische und Vielseitigkeit aus; Graciano ist bekannt für ihre Aromen, Farbe, Säure und Intensität im Mund; Mazuelo hat reichlich Tannine, hohen Säuregehalt und stabile Farbe; 2007 wurde Maturana Tinta eingeführt.
Für Weißweine sind folgende Rebsorten zugelassen: Viura, Garnacha Blanca, Malvasía, Tempranillo Blanco, Maturana Blanca, Turruntés, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Verdejo.
Tempranillo | Garnacha | Mazuelo | Graciano | Maturana Tinta
Viura | Garnacha Blanca | Malvasía | Tempranillo Blanco | Maturana Blanca | Turruntés, Chardonnay | Sauvignon Blanc | Verdejo
1 bis 5 (von insgesamt 5)