Tempranillo
Die Tempranillo-Rebe ist die Hauptsorte in La Rioja; insgesamt kommt sie in Spanien mit 1130 km² Anbaufläche allerdings nur auf den zweiten Platz unter den Rebsorten. Die Herkunft der Traube ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es wird angenommen, dass der Tempranillo vom Pinot Noir abstammt. Nach der Befreiung Spaniens von den Mauren ließen sich in der Rioja Zisterzienser-Mönche nieder, die die ersten Rebstöcke pflanzten. Dabei profitierte der junge Weinbau vom steten Erfahrungsaustausch der Mönche mit dem französischen Burgund, wo der Weinbau schon zu jener Zeit eine lange Tradition hatte.
Tempranillo hat dickschalige Beeren, ist kompakt im Strunk und dient zur Erzeugung dunkler, langlebiger Weine. Sie verleiht dem Wein auch ein kräftiges Rückgrat und einen duftig-fruchtbetonten Charakter. Die Weine sind nicht übermäßig alkoholstark und haben ein großes Reifepotential im Holz. Sie zeichnen sich durch elegante Weiche und süße Tannine aus, weshalb sie im Gegensatz zum Cabernet schon als Jungweine getrunken werden können, obwohl ihre Stärke erst im Barriqueausbau zur Geltung kommt. Damit gute Qualitäten erzeugt werden können, sollten die Ernteerträge nicht 60 dt/ha übersteigen.
Es werden ihr Geschmacksnuancen von Kirschen, Trockenfrüchten, Pflaumen, Beerenfrüchten (nach Barriqueausbau), sowie weiterhin Nuancen von Tabakblättern, Gewürzen, Leder, Lakritze und Bitterschokolade je nach Ausbau nachgesagt.
Je nach Region und Land gibt es jedoch auch ganz andere Namen für diese Rebsorte:
Ribera del Duero: Tinta del País, Aragonés, Tinto Fino
Douro-Gebiet in Portugal: Tinta Roriz
Alentejo (östlich von Lissabon): Aragonês
La Mancha und Valdepeñas: Cencibel
Toro: Tinto Fino oder Tinta de Toro
Katalonien: Ull de Llebre bzw. Ojo de Liebre
Argentinien: Tempranilla
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